Wichtiger Durchbruch in der EEHV-Forschung:

Die Universität Utrecht hat diese Woche in Zusammenarbeit mit Diergaarde Blijdorp, dem Zoo Eindhoven, DierenPark Amersfoort, dem Wildlands Adventure Zoo Emmen und ARTIS mit der Erprobung eines Impfstoffs begonnen, der junge Elefanten vor dem tödlichen Elephant Endotheliotropic Herpesvirus (EEHV) schützen soll. Dieses Virus führt seit Jahren weltweit sowohl in Zoos als auch in freier Wildbahn zu hohen Sterblichkeitsraten unter jungen Elefanten. Die ersten Impfungen fanden in Diergaarde Blijdorp statt, das auch das Zuchtbuch für asiatische Elefanten in Europa koordiniert. Ziel der Studie, die aktuell von der Pairi Daiza Foundation maßgeblich unterstützt wird, ist festzustellen, ob eine Impfung eine wirksame Methode zum Schutz junger Elefanten darstellt.

Rund 20 Prozent der in Zoos geborenen asiatischen Elefanten sterben an den Folgen einer EEHV-Infektion. Auch in freier Wildbahn sind in den letzten Jahrzehnten viele Jungtiere daran verstorben. In nahezu allen Fällen sind junge Elefanten betroffen, die ein bis zehn Jahre alt sind. Wissenschaftler der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Utrecht (Dr. Tabitha Hoornweg, Dr. Xander de Haan, Prof. Dr. Victor Rutten) sowie der ehemalige Tierarzt von Diergaarde Blijdorp (Dr. Willem Schaftenaar) erforschen, ob eine Impfung eine wirksame Möglichkeit bietet, Elefanten vor EEHV zu schützen. Es handelt sich dabei um die ersten Elefanten in der Europäischen Union, die gegen Herpes geimpft werden.

Aufbau von Immunität
Aus Studien der Universität Utrecht geht hervor, dass junge Elefanten mit einem Mangel an Antikörpern gegen EEHV das höchste Risiko haben, schwer zu erkranken. Während ausgewachsene Elefanten in der Regel eine ausreichende Immunität aufweisen, verfügen Jungtiere im ersten Lebensjahr über Antikörper, die sie von ihrer Mutter erhalten. Danach nimmt die Menge an Antikörpern ab, was die Gefahr von Krankheiten und Sterblichkeit erheblich erhöht.

Der nun getestete Impfstoff wurde von Forschern der Veterinärmedizinischen Fakultät entwickelt. Er besteht aus einer Kopie eines Protein-Komplexes, der sich auf der Virusoberfläche befindet und den das Virus nutzt, um in die Körperzellen des Elefanten einzudringen. Nach der Injektion soll das Immunsystem des Tieres Antikörper gegen diesen Protein-Komplex entwickeln. Bei einer späteren Infektion mit dem Virus sollen diese Antikörper das Virus erkennen und daran hindern, Schaden anzurichten.

Zunächst werden sechs Elefanten, die älter als fünf Jahre sind, geimpft, um die Sicherheit des Impfstoffs zu testen. Zeigen diese Elefanten keine nennenswerten Nebenwirkungen, sollen anschließend jüngere Elefanten geimpft werden, die über unzureichende Antikörper verfügen. Dies könnte möglicherweise eine endgültige Lösung für die EEHV-bedingte Sterblichkeit in Zoos darstellen.

Internationale Zusammenarbeit und Unterstützung
Die Entwicklung und Testung des Impfstoffs ist durch die intensive Zusammenarbeit und finanzielle Unterstützung von Zoos und Organisationen wie ZOO Planckendael (Königliche Zoologische Gesellschaft Antwerpen), der Pairi Daiza Foundation, Diergaarde Blijdorp, der European Association of Zoos and Aquaria, dem DierenPark Amersfoort Wildlife Fund, der Marjo Hoedemaker Elephant Foundation, Stichting Animales, dem Stichting Peer Zwart Fonds, einer Familienstiftung, der Stiftung Abri für Tiere, dem Stiftung Utrecht Universitätsfonds, dem Zoological Center Ramat Gan, der Gravin van Bylandt Stichting, Omarm Elephants und vielen anderen (anonymen und/oder privaten) Spendern möglich. Diese gemeinsame Anstrengung unterstreicht die Bedeutung internationaler Kooperationen beim Schutz gefährdeter Arten.

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